Berling gemeinsam und vielfältig erleben
10. November 2014Besuch bei der Flughafenfeuerwehr
21. April 2015Dichter Rauch steigt aus dem Fahrstuhlschacht auf dem Gelände der Spedition Paule in der Augsburger Straße 704. Mittlerweile sind auch schon die ersten Passanten vor Ort und suchen nach der Ursache. Die Handys werden gezückt, doch da hört man schon das Sondersignal der anrückenden Feuerwehr. Drei Fahrzeuge biegen in die Einfahrt ein und fahren auf das Gelände. Doch nicht wie sonst üblich, steigen die Feuerwehrmänner der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr aus, sondern Jungen und Mädchen zwischen 12 und 16 Jahren in den Uniformen der Jugendfeuerwehr Stuttgart.
„Zwei verletzte Personen gefunden!“
Aber sonst ist kein Unterschied festzustellen. Die Gruppenführer erkunden sofort die Lage, während bereits im Hintergrund die Wasserversorgung aufgebaut wird. Jeweils ein Trupp pro Fahrzeug rüstet sich mit Atemschutzgeräten aus und bereitet sich auf den Einsatz vor. Auch hier ist nur ein kleiner Unterschied zu erkennen, denn auf den Atemschutzgeräten sind keine echten Pressluftflaschen montiert, sondern Attrappen, die trotzdem sehr realistisch aussehen und erst auf den zweiten Blick als solche erkannt werden. Mittlerweile haben die Gruppenführer die Lage erkundet und geben die ersten Befehle. Innerhalb kürzester Zeit ist eine Wasserversorgung aufgebaut und zwei Trupps beginnen mit der Suche nach eventuell vermissten Personen und des Brandherdes. Schon hört man über Funk die ersten Meldungen. „Gruppenführer 20/42 für Angriffstrupp 20/42. Eine verletzte Person gefunden.“ Kurz darauf ein weiterer Funkspruch: „Gruppenführer 29/42 für Angriffstrupp 29/42. Eine weitere verletzte Person gefunden!“. Die beiden Gruppenführer geben sofort die nächsten Befehle und schon werden 2 Tragen und Sanitätsmaterial bereitgestellt. Mittlerweile haben sich auch die beiden Trupps, die die Wasserversorgung hergestellt haben, mit Atemschutz ausgerüstet und übernehmen nun die Aufgabe, den Brandherd zu suchen und zu löschen.
Die Zusammenarbeit hat geklappt
Nach knapp 20 Minuten liegen die beiden Übungspuppen auf der Tragen, werden von den Jugendfeuerwehrmännern und -frauen versorgt und auch der Befehl „Feuer aus!“ kommt über die Funkgeräte. Ringsherum sieht man zwar verschwitzte, aber nur strahlende Gesichter. „Das war richtig cool!“, „Klasse, so was könnten wir öfters machen“, sind nur einige der Kommentare, die zu hören sind. Auch die Jugendleiter der beiden Wehren sind zufrieden. „Die Zusammenarbeit hat geklappt und alles lief reibungslos Hand in Hand!“ waren auch sie sich einig.
Einsatzende & Dank
Nach dem Befehl „Einsatz Ende!“ wurden alle Fahrzeuge wieder einsatzbereit gemacht und bei der anschließenden Einsatznachbesprechung im Feuerwehrhaus in Obertürkheim konnten die gesammelten Erfahrungen ausgetauscht und bei einem ordentlichen Vesper der Hunger und Durst gestillt werden.
Ein ganz besonderer Dank gilt der Spedition Paule, die den Jugendfeuerwehren ihr Gelände und die Gebäude für die Übung zur Verfügung gestellt hat. Es ist heute nicht mehr selbstverständlich, dass jemand sich am Wochenende bereit erklärt, seinen Betrieb für eine Übung zur Verfügung zu stellen und dann auch noch bei den Vorbereitungen tatkräftig unterstützt. Dafür vielen Dank!
Florian Ernst | Jugendfeuerwehr Obertürkheim