Die große Übernachtung
15. Oktober 2023Erfolgreiche Abnahme der Leistungsspange
3. November 2023Im kommenden Jahr stehen in Baden-Württemberg wieder die Kommunalwahlen an. Während eines Jugendforum hat sich die Jugendfeuerwehr Stuttgart dieses wichtigen Themas nun angenommen. Denn das wir in einer Demokratie leben und frei wählen dürfen ist nicht selbstverständlich. Durch Wahlen wird die politische Macht regelmäßig neu verteilt. Und wir alle können durch die Wahl mitbestimmen. Und gerade, weil man bei Kommunalwahlen schon mit 16 Jahren seine Stimmen abgeben darf, will die Jugendfeuerwehr Stuttgart so viele ihre Mitglieder hierzu umfangreich informieren.
Feuerwehr und Politik
30 Jugendsprecher*innen nahmen also am 14. Oktober an einem Model-Workshop teil, welchen Sie im Anschluss, gemeinsam mit ihren Jugendleitern, in ihren Abteilungen durchführen sollen. Eröffnet wurde der Tag durch den Vorsitzenden der Stadtfeuerwehrverband Stuttgart, Thomas Häfele. Er zeigte den Kindern und Jugendlichen auf, welche Berührungspunkte es zwischen Feuerwehr und Kommunalpolitik gibt. „Den die Finanzierung unsere Feuerwehrfahrzeuge, unsere Uniformen“, so Häfele, „all das wird durch die von uns gewählten Politiker*innen in Ausschüssen und Sitzungen diskutiert und bewilligt – oder eben abgelehnt“.
Eine Raumsoziometrie
Ein eigens für das Thema „Kommunalwahlen“ produziertes Video der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg bildete dann den Start in den Workshop. Dieser ist aufgeteilt in sechs Bereiche und beginnt mit der Frage „Wie beeinflusst Kommunalpolitik mein Leben?“. Diese Frage wurde mittels einer Raumsoziometrie angegangen. Das klingt kompliziert ist aber ein einfacher und schneller Weg Meinungen der Teilnehmer*innen durch ihre Positionierung im Raum festzuhalten, z.B. durch das Aufstellen auf einer Skala von 1-10 oder der linken Ecke des Raumes für „Meinung A“ und in der rechten für „Meinung B“. So wurde schnell ersichtlich, dass die Kinder und Jugendlichen unter anderem sehr gerne in Stuttgart leben und so weit auch mit den Entscheidungen der politischen Träger zufrieden sind.
Wo gibt es Verbesserungsbedarf?
Als nächstes wurden dann Themen gesammelt, bei denen die Jugendfeuerwehr-Mitglieder jedoch Verbesserungsbedarf in Stuttgart sehen. Schnell füllt sich der Boden im Sitzkreis mit Stichwortkarten, welche thematisch geordnet werden. „Besserer ÖPNV“, „eine Ausgehuniform für die Jugendfeuerwehr“, „mehr Digitalisierung in Schulen“, „mehr Sauberkeit in Parks und auf Spielplätzen“ waren nur einige der Themen und Wünsche. Zu guter Letzt galt es dann vier Themenblöcke auszuwählen, welche im Anschluss dann genauer beleuchtet werden sollten. Hierzu wurden durch die Teilnehmer*innen pro Person bis zu drei Klebepunkte auf ihre Wunschthemen geklebt. Die Themen mit den meisten Punkten waren „ÖPNV“, „Feuerwehr“, „Sport“ und „Führerschein“. In Kleingruppen wurde dann der IST-Zustand zu den jeweiligen Themen erarbeitet.
Ungleichheiten
So stellte sich heraus, dass viele unzufrieden mit dem Zustand der technischen Geräte an ihrer Schule sind. Auch Wasserspender stehen nicht in jeder Schule zur Verfügung. Gut fanden die Mitglieder der Gruppe aber, dass es inzwischen mehr Schließfächer an Schulen gibt und die Sporthallen und Tischtennisplatten in einem guten Zustand sind. Die Gruppe, welche das Thema „Feuerwehr“ behandelt, findet es unfair, dass es in einigen Abteilung Platz für einen Jugendraum hat aber in anderen nicht. Auch die Uniformen werden als zu alt und wegen Auswaschung als farblich nicht einheitlich erachtet. Und gerne würden Sie jedes Jahr auf Zeltlager gehen, damit die Verbindungen zwischen den Abteilungen gestärkt werden können. Die Gruppe „Sport“ findet, dass es eine gute Auswahl an verschiedenen Sportplätzen und Freibädern gibt, wünschen sich aber z.B. eine Trennung von Basketball- Fußballplätzen. Auch unfreundliche Bademeister sind ihnen ein Anliegen. Die Gruppe „Führerschein“ bemängelt, dass es nicht in jedem Stadtteil Fahrschulen gibt und die Preise hierfür inzwischen sehr hoch sind. Sie wünschen sich z.B. eine finanzielle Unterstützung durch die Stadt.
Zukunft und Gegenwart der Gemeinden
Da nun allen der IST-Zustand bekannt war sollte erarbeitet werden, wie die Kommune bzw. die Stadt Stuttgart vorgehen könnte, um die Probleme zu beheben. Die Ergebnisse hier reichten von besserer finanzieller Förderung und Ausstattung für Schulen, Sportplätze und die Feuerwehr, einem TÜV für Sportgeräte bis hin zu kostenlosen Verkehrsübungsplätzen. Zu jedem Thema wurden hierbei großartige und kreative Vorschläge gefunden, welche so auch vor einem Gemeinderat hätten präsentiert werden können. Zum Abschluss des Workshops ging noch eine wichtige Botschaft an alle Teilnehmer*innen: Sie sind nicht nur die Zukunft der Gemeinden, sondern auch ihre Gegenwart. Daher ist es auch ihre Entscheidung, wer Sie in Zukunft im Gemeinderat vertreten wird.
Alle anwesenden Jugendsprecher*innen können diesen Workshop nun gemeinsam mit ihren Jugendleiter*innen in ihren Abteilungen durchführen. So können noch viele andere Kinder und Jugendliche zu diesem wichtigen Thema erreicht werden. Mit vielen neuen und wichtigen Informationen zur „Kommunalwahl“ und „Wählen ab 16“ endete das 2. Jugendforum im Jahr 2023 dann am Nachmittag. Es gab viele positive Rückmeldungen und einige der Jugendlichen interessieren sich jetzt mehr für politische Themen als vor dem Jugendforum.
Wer, angeregt durch unseren Artikel, mehr zu den Kommunalwahlen erfahren möchte geht einfach auf www.kommunalwahl-bw.de oder auf www.jugendfeuerwehr-bw.de.